++ 10 Jahre Görlitz für Familie e.V. – aha, Görlitz für …wer? ++
Runde Geburtstage sind ja immer ein Grund zum Feiern und Vereinsjubiläen versprechen zumindest einen netten Sektempfang und viel Schulterklopfen. Die Geburtsstunde des Görlitz für Familie e.V. schlug am 14.03.2007, als neun Vertreter/-innen des Lokalen Bündnisses „Görlitz für Familie“ ein formales Zeichen für die Förderung der Görlitzer Familien setzte.
Was haben der Verein und das Bündnis nun miteinander zu tun – außer, dass sie fast denselben Namen teilen? Ganz einfach: alles. Denn der Görlitz für Familie e.V. ist der Trägerverein und die organisatorische Basis des Lokalen Bündnisses. Wenn es um Fördermittel geht, bewegt sich in Deutschland ohne formale Strukturen wenig. Das Lokale Bündnis war gerade ein Jahr alt, die ersten konkreten Projektideen – namentlich die kostenlosen Elternbriefe – nahmen langsam Gestalt an und sowohl Fördermittel als auch die Sehnsucht nach Strukturen verlangten nach verbindlicher Organisation.
Mitglieder und auch der erste Vorstand (Jutta Blin/ Professorin für Inclusion Studies, Werner Rößler/DGB und Monika Bukowska/privat) waren schnell gefunden, die Themen und Aufgaben durch das Lokale Bündnis gesetzt und erste Erfolge schon am Horizont. Neben der Umsetzung konkreter Projekte gelang es dem Görlitz für Familie e.V. über die Jahre immer, eine Stelle für die Koordinierung des Lokalen Bündnisses zu schaffen. Nicht ganz einfach bei so einer abstrakten und übergeordneten Aufgabe. Dass es wichtig ist, die sozialen Träger in Görlitz zu vernetzen, Projekte gemeinschaftlich umzusetzen und mit vereinter Stimme für die Familien zu sprechen, wollte niemand bestreiten – aber in welche Förderrichtlinie passt so etwas nur? Schwierige Zeiten waren manchmal nur mit unermüdlichem ehrenamtlichen Einsatz und prekären Beschäftigungsverhältnissen zu überstehen. Dabei hat der Verein kontinuierlich eins geschafft: zu wachsen. Nicht unbedingt an Mitgliedern – im Moment sind es gerade mal 18, aber an Aufgaben, fest angestellten Mitarbeiter/-innen und an Anzahl und Reichweite der Projekte. Ganz neu ist die Möglichkeit der Fördermitgliedschaft – ein guter Tipp für Menschen mit einem großen Herzen für Familien aber wenig Zeit.
Schaut man zurück, war der wohl größte Schritt der Zuschlag für die Trägerschaft der Anlaufstelle für Familien und die Gründung des Familienbüros. Bei allem hielt sich der Trägerverein immer bescheiden im Hintergrund – wichtig war das Bündnis, dessen Logo auch die Briefköpfe des Vereins ziert. Projekte, Familienfeste und Lobbyarbeit waren immer eins: Gemeinschaftswerk. Wenige Entscheidungen werden im stillen Büro getroffen, das Lokale Bündnis ist Themengeber, Korrektor und oft auch Visionär für die Arbeit des Vereins.
Jeden 2. Dienstag im Monat treffen sich Vertreter der sozialen Träger, Politik, Verwaltung, Kirchen und engagierte Bürger zum Austausch über die kommunale Familienpolitik, soziale Fragen und gemeinsame Projekte. Das Bündnistreffen ist dabei eines der langlebigsten, häufigsten und bekanntesten Gremien in Görlitz und hat sich über die Jahre immer wieder neu erfinden können.
Großer Höhepunkt ist das jährliche Familienfest auf dem Marienplatz, bei dem sich das Lokale Bündnis geschlossen präsentiert – was immer eine Herausforderung für ein schwer greifbares Netzwerk und oft auch wenig anschauliche Arbeit ist. Die Projekte des Görlitz für Familie e.V. haben Alleinstellungsmerkmal und immer eine breite Basis an Unterstützern. Manche, wie die kostenlosen Elternbriefe, das Familienfest oder die Görlitzer Elternwerkstatt begleiten den Verein schon viele Jahre, andere wie das Schutzinselprojekt „Elchstark“, die Engagierte Stadt Görlitz oder das Familienbüro sind noch jung.
Die Hauptsache ist: es gibt keinen Stillstand, immer eine Weiterentwicklung und kein Ende an neuen Ideen. Und wenn jemand nicht weiß, was es mit dem Görlitz für Familie e.V. auf sich hat – macht nichts! Der Verein ist Mittel zum Zweck und dass das Lokale Bündnis oder die Projekte Familienbüro, Elternwerkstatt oder Elchstark den meisten Menschen eher ein Begriff sind ist gut so. Denn darum ging und geht es in der Arbeit des Görlitz für Familie e.V: konkrete Projekte umzusetzen, die Görlitzer Familien zu Gute kommen.
Auf weitere zehn fruchtbare Jahre – wir freuen uns drauf!
Beitrag: Magdalena Forchmann – Görlitz für Familie e.V.