++ Religiöse Volkskunst aus Schlesien eine großzügige Schenkung ++
Bereits 2010 hatte das Sammlerehepaar Heidi und Fritz Helle dem SMG eine Sammlung von 120 Hinterglasbildern aus Kaiserswalde/Lasówka in der Grafschaft Glatz überlassen: 60 Bilder konnten käuflich erworben werden, weitere 60 Bilder schenkte das Ehepaar dem Museum. Sie waren in der Ausstellung „Heilige auf Glas“ zu bewundern und werden seither zum Teil ständig präsentiert.

Heidi und Fritz Helle blieben leidenschaftliche Sammler und trugen weitere Hinterglasbilder aus Kaiserswalde zusammen – und zwar mit der Absicht, diese Neuerwerbungen später dem SMG zu übergeben. Die Bilder zeigen bekannte Motive in neuen Variationen oder auch bisher nicht in der Sammlung vertretene Motive: Meist sind Szenen aus dem Leben Jesu und verschiedene Heilige dargestellt oder Gnadenbilder schlesischer und böhmischer Wallfahrtsorte. Seltenheitswert haben zwei Hinterglasbilder mit profanen Motiven: „Feuer“ und „Luft“. Sie gehören wohl zu einer bisher unbekannten Serie der vier Elemente.
Nach dem plötzlichen Ableben von Heidi Helle Ende 2018 hat Fritz Helle nun dem Museum 58 Hinterglasbilder geschenkt. Außerdem übergab er etwa 50 Holzskulpturen aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Diese Figuren sind Kopien der Gnadenbilder von verschiedenen Wallfahrtsorten und wurden wie die Hinterglasbilder als Andenken erworben. In der Stube oder dem Schlafzimmer aufgehängt und aufgestellt, sollten sie die Familie, Haus, Hof und Vieh vor Unheil schützen.
Das Schlesische Museum ist überaus dankbar für diese großzügigen Schenkungen. Seine Sammlung an Zeugnissen der religiösen Volkskunst hat damit erheblich an Umfang und Bedeutung gewonnen.
Die Neuerwerbung wird im Rahmen von „Kaffee & Kultur – natürlich schlesisch“ am 4. Dezember, 15:00 Uhr, im Schlesischen Museum vorgestellt.
Präsentation vom 4. Dezember 2019 bis 28. Februar 2020 jeweils von Mittwoch – Freitag 13:00 – 16:00 Uhr im Haus „Zum Goldenen Baum“, Untermarkt 4
Eintritt frei
Vom 23.12.2019 bis 5.1.2020 ist die Ausstellung geschlossen.
Beitrag: Dr. Martina Pietsch – Historikerin / Öffentlichkeitsarbeit Schlesisches Museum zu Görlitz